[ Kinderkongress | Themen ]
Die Funktion der Synchronisierung des Saugens, Schluckens und Atmens ist ein komplexer Mechanismus, der bei jedem Neugeborenen schon vorhanden sein soll. Dieser Mechanismus trägt zum Überleben bei und verantwortet der folgende Funktionen: Hydratation (Flüssigkeitsaufnahme), Ernährung, Austausch der chemischen Substanzen des Bluts, emotionelle Selbstregulation, Aufbau der Mutter-Kind-Beziehung und die ersten Interaktionen mit dem Umfeld.
Die neuroanatomischen Strukturen, die diesen Mechanismus ermöglichen, beginnen ihre Entwickelung in den ersten Phasen des vorgeburtlichen Lebens. Grundsätzlich spielen drei sensorische Systeme eine sehr wichtige Rolle. Es sind: das taktile, das vestibuläre und das propriozeptive System, die in der Zukunft für den Prozess der sensorischen Integration verantwortlich sind.
Die Grundstrukturen, die die Ausführung dieser Funktionen ermöglichen, sind das Zungenbein und seine komplexen Verbindungen mit Unterkiefer, Schädelbasis, Brustbein, Schlüsselbein, Kehlkopf, Speiseröhre und Zunge.
Es gibt viele Ursachen, die sowohl zu Veränderungen des peripheren, als auch des Zentralnervensystems führen. Als Folge geht die synchronisierte Funktion des Saugens, Schluckens und Atmens verloren. Dieses verursacht einen Ablauf negativer Effekte aus. Deshalb ist es notwendig, diesen Ablauf mit einer frühzeitigen neuro-habilitativen Therapie zu unterbrechen oder ihn umzukehren.
Wenn ein Neugeborenes Kind oder Säugling Störungen in der Synchronisierung des Saugens-Schluckens-Atmens hat muss eine sorgfältige ärztliche-rehabilitative Untersuchung mit funktionellem Schwerpunkt durchgeführt werden. um die notwendigen therapeutischen Maßnahmen einzuleiten.
Das therapeutische Ziel der verschiedenen Fachleute eines neuro-rehabilitativen Teams ist es, dem Kind tonisch-posturale Kontrolle zu ermöglichen und darüber hinaus das Zusammenspiel der Muskeln, die an diesen Funktionen beteiligt sind, vorzubereiten.
Wenn die Synchronisierung des Saugens-Schluckens-Atmens hergestellt oder wiederhergestellt wird, erleichtern wir gleichzeitig die Mutter-Kind-Interaktion. Diese Interaktion ist Grundlage für die emotionale Beziehung, die ihrerseits die Basis für die ersten Erlebnisse legt, damit sie positiv und verstärkend zu der gegenseitigen Mutter-Kind-Beziehung beitragen können.
Die Chinesen zählen das Alter ab dem ersten Tag der Zeugung. Gleiches gilt für die Entstehung der Bindung. Festhalten beginnt bereits mit der zunehmenden Enge im Uterus. Aufgrund biologischer Bedürfnisse ist es während der ersten zwei bis drei Jahre bis zur Entwicklung des eigenen Ichs, fortzusetzen. Nur aufgrund dieser Nestwärme gelingt später der freie Flug.
Aber was passiert, wenn diese Bindung früher unterbrochen wird?
Das Nervensystem (NS) kontrolliert, koordiniert, integriert und ist verantwortlich für die Selbstregulation und die Regulation der anderen Systeme des Organismus. Damit das NS alle diese bewundernswerten Aufgaben übernehmen kann, benötig es zwei wichtige Voraussetzungen: (a) ein normales genetisches Programm und (b) qualitativ bedeutungsvolle Faktoren des Umfelds.
Zweifellsohne finden in den ersten 365 Tage im Leben eines Kindes entscheidende Verknüpfungen zwischen Nervenzellen und Hirnarealen statt, die sich später verfeinern.
Damit das Nervensystem sich nach der Geburt weiterentwickeln kann, braucht es Informationen durch Reize aus der Umgebung. Es ist gerade so, als ob das Nervensystem bei der Geburt unzählige Blanko-Blätter hätte, die beschrieben werden sollen. Selbstverständlich sollte darf bei diesem Beispiel nicht vergessen werden, dass das Nervensystem dank des genetischen Programms und der pränatalen Entwicklung eine gute Menge von "schon beschriebenen Blättern" besitzt. Alle physikalischen Reize müssen gewissermaßen in eine "Sprache" umgewandelt werden, die vom ZNS verstanden wird. Als "Dolmetscher" dient das sensorische System. Es setzt die Informationen aus der Umwelt in neurale Impulse um und leitet sie weiter. Von diesen Informationen profitiert das motorische System und steuert die Effektoren (Muskeln).
Die Informationen aus dem Umfeld (biophysikalische Reize) werden durch Rezeptoren empfangen. Dieser Prozess ist hoch wichtig, da das NS selbst eigentlich nicht verstehen kann, was ein physikalischer Reiz bedeutet. Mit anderen Worten: Die Reize aus der Umgebung müssen durch Sinnesorgane aufgenommen und kodiert, also in neurale Impulse umgewandelt werden. Diese neuralen Impulse werden über die Nerven an das Zentralnervensystem (ZNS) weitergeleitet.
Direkt nach dem Eintreffen der neuralen Impulse im ZNS werden sie dort dekodiert. Jetzt ist das ZNS in der Lage diese Informationen abzuwägen, damit es sich entscheiden kann: Welche sind wichtiger und müssen sofort erledigt werden und welche können vielleicht erst nach einer Weile bearbeitet werden? Danach wird das ZNS verschiedene Informationen aus unterschiedlichen Kanälen integrieren, um ein inneres Bild der äußeren Welt zu schaffen. Dank dieser Integration, d.h. dank neuer neuraler Verbindungen, entwickelt das NS ein Gedächtnis (sowohl ein kognitives als auch ein neuromuskuläres). So kann das ZNS dank dieser Speicherung Informationen vergleichen. Die willkürlichen Bewegungen werden dadurch noch nicht ausgeführt, denn zunächst muss das ZNS den Bewegungsablauf vorbereiten. Das heißt, die Bewegungen werden geplant und in eine bestimmte Reihenfolge gebracht. Nach diesen Prozessen werden die Motoneurone die Botschaften, d.h. das Resultat dieser ganzen Prozesse erhalten. Damit werden die Effektoren angesprochen und die Bewegungen ausgeführt.
Tritt aber eine genetische Mutation, eine während der Schwangerschaft erworbene Krankheit oder nach der Geburt ein Deprivationssyndrom auf, sind Funktionen und/oder Strukturen betroffen. Je nach Mutation bzw. Krankheit und je nach Entwicklungsphase sind mehrere, zum Teil lebenswichtige Funktionen/Strukturen gestört.
Identifizierung und Verständnisse dieser Störungen haben ein großes Anwendungsspektrum:
Viele Fragen werden beantwortet. z.B.
Wie funktioniert das Abwehrsystem und wie gelangt ein Kind zu einer
starken Abwehr?
Sie erhalten neue Informationen aus der Naturheilkunde, der
Lymphabflussbehandlung (kindgerecht angeboten), der Kinesiologie und
vieles mehr.
Ein Workshop, der Sie informiert und zum Mitmachen einlädt.
Sie werden Möglichkeiten kennen lernen, die Entwicklung der Kinder
zu unterstützen, damit sie in die Lage kommen, trotz bestehender
Handycaps, sich in ihrer eigenen Haut wohl zu fühlen und
gestärkt durch das Leben zu gehen.
Auch für Therapeuten, die mit Säuglingen und Kleinkindern
arbeiten, ist dieser Workshop wertvoll, da viele Tipps für den
Arbeitsalltag enthalten sind (ständige Infekte, die eine Therapie
beeinträchtigen, Allergien, die eine Nasenatmung behindern usw.).
Der Ausspruch von Jaques Cousteau hebt die besondere Wichtigkeit des Spiels hervor und auch die besondere Ernsthaftigkeit, mit denen wir als Eltern und Fachleute uns diesem Thema widmen sollten, Spielen ist eine Tätigkeit, eine Erfahrung, die von der Geburt an - hoffentlich bis in s hohe Alter - unser Leben begleitet. Spielen hat in den unterschiedlichen Lebensphasen eine ganz spezielle Bedeutung und findet in ganz verschiedenen formen statt. Wir als Heil- und SozialpädagogInnen der Frühförderstelle Herne nutzen das Spiel als Methode/Möglichkeit zur Förderung der Kinder von der Geburt bis zum Eintritt in den Kindergarten. Es ist eine Methode, diem dem Kind eigene Erfahrung und damit Lernschritte - gerade in den für die Entwicklung so wichtigen ersten Jahren - ermöglichen soll.
Um uns der Bedeutung des Spiels zu nähern, wollen wir uns in unserem Workshop u.a. folgender Fragen widmen:
Der Workshop soll vor allem Eigenerfahrung ansprechen und Praktisches vermitteln. Es werden Hilfsmittel vorgestellt und selbst ausprobiert, um die Therapie und auch die Eltern zuhause zu unterstützen.
Z. B.:
Insbesondere werden folgende Bereiche theoretisch kurz erläutert und praktisch ausführlich erlebt:
Ausführlichere Infos in Kürze.
Dahinter steckt weder eine Ideologie, noch Eigensinn eines
Fachmannes, sondern eine phylogenetische Gesetzmäßigkeit.
Schon im Uterus nimmt das Baby die Bindung mit der Mutter umso
intensiver wahr, je enger sein Lebensraum ist. Ferner kommt das
Menschenkind im physiologischen Sinn als Frühgeborenes auf die
Welt, um das erste extrauterine Jahr am Herzen der Mutter fortzusetzen.
Hier kommt es in den Genuss des steten empathischen Dialogs und der
Bindung mit der Mutter. Die enge Umarmung wird noch weitere 1-2 Jahre
fortgesetzt, weil der Mensch, wie auch andere Primaten zum biologischen
Typus der sekundären "getragenen" Nesthocker gehört.
Festgehalten im Tragetuch knüpft das Kleinkind noch andere
Bindungen mit seinen Trägern, lernt seine Aufmerksamkeit zu
steuern und den instinktiven Impulsen, Angriff und Flucht, nicht zu
unterliegen. Es hat die stete Chance zu Erlebnissen der vorbehaltlosen
Liebe. Erst das gesättigte Bedürfnis nach Bindung gestattet
dem Kind eine gute Loslösung.