[ Kinderkongress | Themen ]

2. Tag: 9. Oktober 2005

1. Vortrag

Alles KISS oder was? (Juan Lomba)

Eine osteopathische Betrachtung.
Atlas und SSB

Osteopathische Dysfunktionen zeigen sich als Funktionsstörungen nach der Geburt beim Saugen, Schlafen, der Verdauung (3-Monatskoliken z.B.), als einseitige Kopfhaltungen, Asymmetrien des Schädels, des Gesichts, des Rumpfes und des Beckens. Das Problem liegt nicht immer in den Kopfgelenken. Geburtskomplikationen sind die häufigste Ursache von diesen Dysfunktionen. Werden solche Störungen nicht erkannt und behoben, so werden die selbstregulierenden Kräfte des Körpers blockiert und sind häufig Ursache für spätere schwer zu korrigierende Fehlfunktionen. Das ist vielen bekannt. Was kann die Osteopathie aber noch leisten?

Bei schwerwiegenden neurologischen Störungen kann dem Körper geholfen werden, seine vorhandenen Funktionen zu optimieren. Das bedeutet für das betroffene Kind, dass es zu einer maximalen Nutzung seines neuronalen Potenzials angeregt wird bzw. dass diese Kapazität voll ausgenutzt werden kann. Die Plastizität des ZNS wird gefördert (Vielen Dank Herr Annunciato!). In diesem Vortrag werden Erfahrungsberichte aus unserer Praxis vorgestellt und Therapieansätze erklärt

Vortrag 2

Bauch, Beine, Po - ein Fitnesstraining für Säuglinge. (Cordula & Dorothea Schall)

Oder: Warum die Tonusregulation im Säuglingsalter so wichtig ist.

Vortrag 3

Die Darmflora lernt laufen! (Markus Opalka)

Die Wichtigkeit des Darms als Abwehrorgan.

Die wichtigsten 6 Monate bei der Entstehung der Darmflora
Die Bedeutung und Entwicklung der Darmflora für die Ernährung und das Immunsystem

Zum Beispiel:

Vortrag 4

Ich berühre die Welt - die Welt berührt mich. (Birgit Pammé)

Die Bedeutung von Tasten und Spüren in den ersten Lebensjahren eines Kindes aus ergotherapeutischer Sicht

Vortrag 5

Von der Wut zum Mut (Christiane Voss)

Die beste(?) Therapie für das Kind aus Sicht einer betroffenen Mutter.

Diagnose - Prognose - und dann?
Wer hilft in dieser Zeit?
Wer übernimmt sozusagen die Schirmherrschaft über die diagnostizierte Krankheit des Kindes und hilft bei Entscheidungsfindungen?

Eine Vielzahl von Entscheidungen ist über kurz oder lang zu treffen, dahingehend, dass man im Dschungel der Therapiemöglichkeiten oder auch der medizinischen Vorgehensweise den richtigen Weg wählt.
In Deutschland gibt es keine Institution, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, ganzheitlich und umfassend Eltern zur Seite zu stehen, die mit einer Diagnose betreffend der Krankheit ihres Kindes konfrontiert werden und oftmals ohnmächtig vor dieser einschneidenden Nachricht stehen. Möglicherweise ist man in der Lage, eine zutreffende Selbsthilfegruppe zu finden. Ein erster Schritt zum Erfahrungsaustausch, zum Erhalt von Informationen. Vielleicht hat man das Glück, einem Arzt der aussterbenden Spezies begegnet zu sein, dessen Aufgabe er nicht nur darin sieht, die Diagnose zu stellen und die potentielle Medikation zu erheben, sondern mögliche Ansprechpartner zu nennen, Literaturhinweise zu geben u.ä. Doch wer kann sich heutzutage im Rahmen der Gesundheitsreformen und genereller Einsparungen noch die Zeit nehmen für die so wichtigen Gespräche, an deren Ende hoffnungsvolle und fruchtbare Gedanken stehen sollten? Denn ungeachtet welches Krankheitsbildes auch immer, die Hoffnung auf Verminderung oder Aufholung von Entwicklungsrückständen oder sei es auch nur die Linderung von Krankheitszuständen ist der Motor schlechthin für jeden, der sich mit der Förderung des Kindes beschäftigt.

Welche Motivation sollten denn Eltern - und auch Therapeuten- haben wenn nicht die Hoffnung auf Veränderung des momentanen Zustandes?
Oder anders gefragt: was hält die Eltern davon ab, in manchen Situationen zu verzweifeln und zu resignieren?
Die Hoffnung bleibt der Motor, die Hoffnung ist das Mittel der ersten Wahl im Überlebenskampf Alltag mit einem verhaltensauffälligen oder behinderten Kind.

Erste Hilfestellung zu erhalten in Form von Ratschlägen bzgl. Therapieformen, medikamentöser Behandlung ist eines, nur welche Kommunikationsmöglichkeiten verbleiben betroffenen Eltern im ganz normalen Wahnsinn des Alltags?
Jeder, der Kinder hat, sucht nach Mitteilungsformen, über selbige zu reden. Nicht von ungefähr ist das Areal eines Spielplatzes Austauschforum für - in der Regel- Mütter, die dort visuell - im Beobachten der kindlichen "Konkurrenz" im Sandkasten - und sprachlich im Gespräch mit anderen Eltern die Entwicklungsschritte und deren Ausdrucksformen ausführlich erörtern können. Selbiges gilt für zahlreiche Institutionen wie Krabbelgruppen, Schwimmkurse und ähnliches.
Eltern mit behindertem oder entwicklungsverzögertem Kind - nennen wir sie im folgenden einfach besonderem Kind - machen oftmals einen weiten Bogen um Ansammlungen von Müttern und deren Kindern, da sie zumeist schmerzhafte Erfahrungen haben machen müssen. In solchen Momenten wird einem bewusst, wie scheinbar mühelos gesunde Kinder auf der Entwicklungsskala voranschreiten, während manch winziger Schritt beim eigenen Kind mühevoll über längere Zeit angebahnt werden musste.
Aus derartigen Beobachtungen kann sich eine Vielzahl von Konflikten entwickeln, deren Auflösung manches Mal nie oder durch ehrliche Reflexion seiner selbst oder durch Außenstehende möglich gemacht wird.

Nennen wir einige dieser Punkte:

Für jeden einzelnen dieser Punkte ließen sich mühelos zahlreiche Unterpunkte finden, die verstärkt die oft damit verbundenen Emotionen transparent machen würden wie z.B. Wut, Frustration, Hilflosigkeit, Rastlosigkeit. Es gibt in der Regel keine Anlaufstellen für diesen enormen Beratungs- und Hilfebedarf, sieht man einmal von psychotherapeutischer Hilfe ab. Glück dem, der innerhalb der Partnerschaft, Verwandtschaft oder im Freundeskreis immer wieder die Chance zu Gesprächen erhält, um seine eigene Position hinterfragen zu können. Dabei würde es schon sehr helfen zu wissen, dass man nicht allein mit dieser Problematik ist, sondern sich im Kreise aller betroffenen Eltern von besonderen Kindern wiederfinden kann. Selbsthilfegruppen setzen da sicherlich an, doch bleibt der Austausch oftmals auf die medizinischen Belange des Kindes beschränkt.

Das Elternforum möchte einen Anfang wagen, der dahin zielt, die Eigendynamik einer plötzlich seitens eines Arztes gestellten Diagnose nicht zu verkennen. Warum nicht darüber reden, wie schwierig es ist, mit solch einer Situation zu leben, wie normal es auch ist, Wut zu empfinden, wie wichtig es auch ist, ihr in gewissen Formen auch nachgeben zu dürfen, um wieder Platz zu haben für neue Energie? Aber auch herauszustellen, dass ein besonderes Kind -vielleicht sogar noch intensiver als ein gesundes - es schafft, eine Bereicherung zu sein für die Eltern. Es gibt kaum eine schönere, vielleicht weil auch so intensive und zugleich schmerzvolle Erkenntnis, dass ein behindertes Kind, dieses menschliche Wesen, die eigene Entwicklung gefördert hat. Der Blick auf die Welt verändert sich, Prioritäten mögen sich verschieben, die Menschlichkeit rückt ein wenig mehr in das Bewusstsein. Welche Chance für sich selbst, für sein eigenes Wesen!

Das Elternforum möchte offen sein für die Belange der Eltern, möchte Raum geben für Gespräche mit anderen Eltern, aber auch mit den Therapeuten jenseits der Behandlungsräume, möchte natürlich auch informieren über Therapieformen, deren Anwendungsgebiete und Finanzierung.
In der Überlegung ist ebenfalls die Gründung eines Netzwerkes für alle Eltern von behinderten Kindern, damit die Begrifflichkeit - Ungewissheit Zukunft oder Der heikle Begriff "Prognose" - an Brisanz verliert.

Workshop 1 / Elternforum

Der offene Raum (Leitun: Christiane Voss)

Gemeinsamer Austausch - Eltern, Ärzte, Therapeuten.

Informationen zum Elternforum finden Sie unter Vortrag 5 Link zum Vortrag 5

Workshop 2

Tonusregulierung über C1-Korrektur und Illiumsacrum sowie deren Steuerungsmechanismen (Kathi Exner Panne & Prof. Dr. Nelson Annunciato)

Workshop 3

Durch-Greifen, Be-Greifen. (Birgit Pammé)

Spüren-Spielen-Handeln im Alltag eines Kleinkindes in Theorie und Praxis.

Workshop 4

Motorik, die Basis für die gesamte Entwicklung des Menschen. (Cordula & Dorothea Schall)

Über Handling und eigenes Erleben erarbeiten wir die normale Bewegungsentwicklung.

Workshop 5

Schreien und Blähungen, was kann helfen? (Markus Opalka)

Die viscerale Behandlung des Säuglings und des sich entwickelnden Darmtraktes.

Workshop 6

Der Fluss des Lebens (Gisela Schröder)

Die Lymphabflusstherapie

Nicht das Blut sondern die Lymphe ist hier für uns von Bedeutung. Ein funktionierender Lymphabfluss ist eine der Grundvoraussetzungen für richtiges Atmen, Schlucken und Saugen.
Die oftmals vielseitig erkrankten Kinder haben eine angeborene Lymphabflussstörung im Kopfbereich, deren Ursache oft in osteopathischen Dysfunktionen liegt. Durch diese Beeinträchtigung ist häufig eine fehlende Nasenatmung die Folge, was eine Verzögerung der Nebenhöhlenentwicklung zur Folge hat. Daraus resultieren Kieferfehlstellungen, die mit einer Beeinträchtigung des cranio-mandibulären Systems sowie einer vermehrten Infektanfälligkeit einhergehen. Hörstörungen, Sprachentwicklungsverzögerungen sind eine bekante Folge.

Das besondere aber ist, dass sich diese Lymphabflussstörungen wunderbar behandeln lassen und eine deutliche Verbesserung der Symptome, ja sogar ein gut funktionierendes Lymphsystem zu erreichen ist, wenn man die Behandlung kennt.
Gewusst wie - nah diesem Workshop wissen wir mehr.

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